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Gendersensible Sprache

Handreichung Gendersensible Sprache in der Bremer Verwaltung - 2. Auflage

"Gerechte Sprache allein schafft noch keine gerechte Welt. Aber indem wir sie verwenden, zeigen wir, dass wir eine gerechte Welt überhaupt wollen."
(Anatol Stefanowitsch)

Vor knapp einem Jahr hat sich die Bremer Verwaltung auf den Weg gemacht, gendersensibel zu kommunizieren. Den Hintergrund hierfür lieferte vor allem das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Personenstandsrecht vom Oktober 2017. Seitdem findet man in immer mehr Formularen den Begriff divers.

Aber wie geht gendersensibles Kommunizieren in der Praxis?

Dafür hat das Kompetenzteam Bürger:innenservice und Kommunikation am AFZ die Handreichung Gendersensible Sprache in der Bremer Verwaltung (pdf, 1.4 MB) herausgebracht. Sie unterstützt die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und der bremischen Gesellschaften dabei, alle Menschen, gendersensibel anzusprechen.

Jetzt haben wir die zweite, überarbeitete und ergänzte Auflage herausgebracht. Seit dem Erscheinen der ersten Auflage sind viele Fragen an das Kompetenzteam herangetragen worden. Die zweite Auflage gibt Antworten, soweit das möglich ist.
Die Handreichung erläutert anhand zahlreicher Beispiele,

  • wie man Texte gendersensibel formuliert,
  • wie man Gruppen genderneutral anschreiben und auch ansprechen kann und dabei auf das vertraute "Sehr geehrte Damen und Herren" verzichtet,
  • wie Felder in Formularen bezeichnet werden oder
  • wie der Email-Verkehr gestaltet werden kann.

Außerdem finden Sie in der Handreichung

  • rechtliche Hintergründe,
  • Tipps, worauf man auch bei Bebilderungen von Websites oder Broschüren achten sollte,
  • Hinweise, wie Veranstaltungen gendersensibel und diversitätsbewusst organisiert werden können und
  • wie Verwaltungssprache leichter verständlich bleibt bzw. wird.

In der zweiten Auflage beleuchten wir die weiterhin laufende Diskussion um die verschiedenen Genderzeichen und die Frage der Barrierefreiheit genauer. Leider gibt es derzeit – noch! – keine technisch barrierefreien Genderzeichen. Auch die Diskussion um die Frage, wie gendersensible Sprache und einfache oder Leichte Sprache miteinander harmonieren können, findet ihren Platz.

Daneben haben wir das Thema "gendersensible Anrede" erweitert und müssen einräumen, dass es noch keine weitgehend anerkannten, gendersensiblen Personal- und Possessiv-Pronomina oder gendersensible bestimmte Artikel gibt. Da stößt die gendersensible Sprache aktuell an ihre Grenzen.

Entsprechend gibt es nicht auf alle Fragen abschließende Antworten. Aber pragmatische Zwischenlösungen können und sollen Ihnen dabei helfen, dass die gendersensible Sprache für Sie im Arbeitsalltag keine große Hürde ist.

Auch diese zweite Auflage der Handreichung wird nicht die letzte sein: Gerade in den letzten ein bis zwei Jahren hatten wir den Eindruck, dass Sprache sich rasant entwickelt. Dieser Prozess ist natürlich niemals zu Ende. Auch im Bereich der gendersensiblen Sprache geht die Diskussion weiter. Wir beobachten sie und werden die Handreichung immer wieder anpassen.

Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen zu den Inhalten der "2., überarbeiteten und ergänzten Auflage" der "Handreichung Gendersensible Sprache in der Bremer Verwaltung" haben, wenden Sie sich gerne an das Kompetenzteam Bürger:innenservice und Kommunikation am Aus- und Fortbildungszentrum für den bremischen öffentlichen Dienst (AFZ).